MABEIS gewinnt Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr

Das MABEIS-Projekt (Massenbewegungsinformationssystem Rheinland-Pfalz) hat in der Kategorie: Innovation I Digitalisierung den Deutschen Ingenieurpreis 2023 gewonnen. Das Verbundprojekt wird gemeinsam von der Universität Mainz (Institut für Geowissenschaften), dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) und dem Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) bearbeitet. Seitens des LGB waren Herr Ansgar Wehinger und Herr Hagge-Kubat federführend an dem Projekt beteiligt.

Ziel des Projektes ist es, im Sinne einer vorsorgenden Vorgehensweise durch Massenbewegungen gefährdete Bereiche der Verkehrsinfrastruktur automatisiert zu identifizieren. Aus hochaufgelösten digitalen Geländemodellen und anderen Daten werden mithilfe von eigens entwickelten Werkzeugen Massenbewegungen präzise modelliert.

Staatsministerin Schmitt bedankte sich bei den Preisträgern für ihre hervorragende Arbeit. „Das Projekt zeigt einmal mehr die Innovationskraft des Landesbetriebs Mobilität und des Landesamtes für Geologie und Bergbau. Aufgrund des in Zusammenarbeit mit der Johannes-Gutenberg-Universität erarbeiteten Modellierungsprogramms werden wir nachhaltigere und praxisorientierte Lösungen für die Planung von Gefahrenabwehrmaßnahmen erreichen können“, sagte Schmitt. Andreas Tschauder als Leiter des LGB ergänzte: „Zu einem effizienten Behördenhandeln gehört die Entwicklung und der Einsatz moderner digitaler Werkzeuge, um Beratungen und Entscheidungen für Bürger und Institutionen transparent und nachvollziehbar zu machen“. Auch Herr Tschauder sprach allen Beteiligten seinen besonderen Dank für die fantastischen Leistungen aus.

Die Bundesvereinigung der Straßenbau - und Verkehrsingenieure e.V. (BSVI) begründet die Entscheidung damit, dass Naturgefahren wie Felsstürze, Steinschläge oder Hangrutschungen in gebirgigen Landschaften mit dichter Verkehrsinfrastruktur eine erhebliche Bedrohung darstellten. „Um wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen zu können, müssen vulnerable Streckenabschnitte zuverlässig identifiziert werden.“ Das Forschungsverbundprojekt konnte sich gegen eine erstaunlich starke Konkurrenz – so die Jury – durchsetzen. „Diese Grundlagenarbeit wird nicht nur in Rheinland-Pfalz zukünftig Katastrophen verhindern oder eindämmen helfen, sondern auch in anderen Bundesländern, in europäischen und außereuropäischen Berglandschaften. Angesichts des Klimawandels mit seinen größtenteils unvorhersehbaren Dynamiken kann es Menschenleben retten sowie große ökonomische und soziale Schäden vermeiden oder zumindest die Auswirkungen minimieren.“ Mit der Weiterentwicklung von MABEIS werden, da ist sich die Jury sicher, zukünftig besser präventive Sicherungsmaßnahmen für vulnerable Stellen der Infrastruktur (Straßen-, Bahn- und auch Schiffsverkehr) geplant und dimensioniert werden können.

 

MABEIS: Poster Bewerbung BSVI

BSVI: Preisdokumentation MABEIS

Film zur Preisverleihung 2023_MABEIS