Entwicklung einer Handlungsempfehlung zur Herstellung und zum langfristigen Erhalt der Bodenfunktionalität bei Erdbestattungen in repräsentativen hydrogeologischen Gebieten von Deutschland
Ein Boden muss für die Erdbestattung geeignet sein, ohne dass die Gefahr von Geruchsbelästigung oder des Eindringens von Zersetzungsprodukten in das Grundwasser besteht. Darüber hinaus ist unabhängig von der Bestattungsart die Totenruhe zu wahren.
Die Städte und Gemeinden bei dieser gesetzlichen Aufgabe in Form von Stellungnahmen und Bodengutachten zu unterstützen und zu beraten, ist Aufgabe der Friedhofsberatung im Referat Boden im Landesamt für Geologie und Bergbau. Das Themenheft „Bodenkundliche Anforderungen an die Neuanlage oder Erweiterung von Friedhöfen“ steht zum Herunterladen bereit.
Auch wenn der Flächenbedarf der Friedhöfe aufgrund der zunehmenden Zahl von Urnenbestattungen abnimmt, wird in Deutschland noch immer gut die Hälfte der Beisetzungen als Erdbestattung im Sarg vorgenommen. 30-40% der deutschen Friedhöfe sind von Verwesungsstörungen betroffen (PAGELS ET AL. 2004), diese werden vor allem durch Stauwassereinflüsse im Grabraum hervorgerufen (ZIMMERMANN 2012). Besonders im Zusammenhang mit Wahlgräbern/Familiengräbern bleibt die fortlaufende Gewährleistung einer Nutzbarkeit durch bodenverbessernde Maßnahmen ein wichtiger Aspekt, vor allem wenn sie mit geringem finanziellem Einsatz erreicht werden kann.
Bislang gibt es keine Richtlinien oder Handlungsanweisungen für eine bodenschonende und damit die Verwesungsleistung verbessernde, an die aktuelle Stabilität und Tragfähigkeit des Bodens (in Abhängigkeit von Wassergehalt, Textur und vorausgegangener Bodenstrukturentwicklung) angepasste Verfahrensweise bei Aushub und Wiederverfüllung von Erdgräbern.
Die Universität Kiel entwickelt daher eine Handlungsanweisung, welche diese Lücke schließen soll. Das LGB ist im Rahmen dieses Projektes, das von der „Deutschen Stiftung Umwelt“ in Kooperation mit der „Cemterra GmbH“ (Münster) gefördert wird, im wissenschaftlichen Beirat eingebunden.