Die Trift bei Alzey-Weinheim
Die Trift bei Alzey-Weinheim
Das Geotop bei Alzey-Weinheim zeigt Ablagerungen des Meeres aus der Zeit des Tertiär (Oligozän) von vor rund 30 Millionen Jahren.
Geologischer Rahmen
Vor etwa 30 Millionen Jahren, im Oligozän, war das Tal von Weinheim eine Meeresbucht an der Ostküste einer großen Halbinsel. Damals hatte das Meer das Mainzer Becken überflutet. Das Klima war vergleichbar mit dem des heutigen Mittelmeerraums. Die ehemalige Sandgrube an der Trift gibt einen Einblick in den Meeresboden zu dieser Zeit. Der Untere Meeressand (früher auch als Alzeyer Meeressand bezeichnet) ist ein Abtragungsprodukt der ca. 280 Millionen Jahre alten Gesteine des Rotliegend, welche im Oligozän die damalige Küste bildeten. Das Sediment der Trift besteht aus fein- bis grobkörnigen Sanden, teilweise mit unterschiedlich hohem Feinkiesanteil.
Welche Formen können beobachtet werden?
Muscheln und Schnecken, als weißliche Objekte in der Wand erkennbar, sind mit die häufigsten Fossilien. Außerdem enthält das Gestein Fischreste, insbesondere Haifischzähne, Seekuhknochen und massenhaft Überreste mikroskopisch kleiner Tiere und Pflanzen. Es handelt sich hier um eines der artenreichsten Vorkommen in den Küstensedimenten des Mainzer Beckens. Weiterhin sind in der Wand vielfältige Spurenfossilien zu erkennen. Im mittleren Abschnitt der Wand wittern im höheren Bereich knotenartige Strukturen heraus. Es handelt sich um nachträglich verfüllte Gänge von im Meeresboden grabenden Tieren wie z.B. von Krebsen und Würmern. Außerdem fallen im feinkörnigen Sediment U- bis halbkreisförmige Grobsand- bis Feinkies-Anreicherungen auf. Rochen auf Nahrungssuche haben sie angelegt. Nach der Ablagerung der Sande kam es unter bestimmten Voraussetzungen zu Kalkausfällungen, die einzelne Schichten brotlaibförmig bzw. bankartig verkittet haben, so dass sie stärker herauswittern. Dadurch wird das ursprüngliche Anlagerungsgefüge der Sande an den früheren Strandabhang verdeutlicht: Die Schichten sind zum Tal hin geneigt. Die Trift ist Anziehungspunkt für Geologen und Paläontologen seit mehr als 150 Jahren. Die bedeutendsten Naturhistorischen Museen der Welt besitzen Fossilien aus Weinheim. Die Höhlen an der Basis der Steilwand wurden im Zweiten Weltkrieg angelegt. Sie dienten als Zufluchtsort vor Luftangriffen. Vor der Steilwand ist eine Informationstafel mit den wesentlichen Erläuterungen zum Geotop aufgestellt.
Lageplan und Erreichbarkeit | Karten | Schutzstatus |
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Von Alzey (A63) aus über L409 Richtung Bad Kreuznach, anschließend nach links abzweigen in Richtung Weinheim. In Weinheim links ab in die Nieder-Wieser Str., das Geotop liegt am Ortsrand am Ende der Straße. In Weinheim ist die Zufahrt zum Geotop ausgeschildert. | Topographische und Geologische Karte 1:25000 | Naturdenkmal |
Was kann man in der Gegend sonst noch besichtigen? | Gastronomie / Übernachtung |
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Museum Alzey mit paläontologischer Abteilung | Gastronomie in Weinheim und Alzey Informationen zu Übernachtungsmöglichkeiten unter www.alzey.de |