Klima- und Landschaftswandel in Rheinland-Pfalz - KlimLandRP-
Von April 2008 bis September 2011 wurden die Auswirkungen und Folgen des Klimawandels auf die Umwelt und die Landnutzung in Rheinland-Pfalz untersucht im Projekt „KlimlandRP“ untersucht.
Das Forschungsprojekt nutzte die in den klimarelevanten Umwelt- und Landnutzungsbereichen in Rheinland-Pfalz vorhandene wissenschaftliche Fachkompetenz. Die Untersuchungen beziehen sich zum einen auf das gesamte Land, zum anderen werden repräsentative Landschaftsräume analysiert. Dabei stützen sich die Untersuchungen auf aktuelle Klimamodelle und unterschiedliche Klimaprojektionen.
Indizien für den globalen Klimawandel zeigen sich auch in Rheinland-Pfalz. Der Klimabericht Rheinland-Pfalz hat hierzu zahlreiche Fakten geliefert. So hat sich die Jahresdurchschnittstemperatur zwischen 1901 bis 2008 um 1,1°C erhöht. Vor allem die Winter sind je nach Region um bis zu 2,0°C wärmer geworden, was bereits auf erhebliche Veränderungen der Umweltbedingungen hindeutet. Westwindwetterlagen sind in den letzten 50 Jahren tendenziell häufiger geworden, verbunden mit einer Erhöhung der mittleren Niederschläge im Winter, insbesondere in den Mittelgebirgslagen Eifel, Hunsrück und Pfälzerwald. Im Sommer dagegen sind die Niederschläge im selben Zeitraum in den meisten Naturräumen zurückgegangen. Bei aller Unsicherheit über das künftige Ausmaß der Veränderungen der Temperatur und des regionalen Niederschlags werden sich die beobachteten Trends nach den vorliegenden regionalisierten Klimaprojektionen auch künftig fortsetzen. Generell erscheint es angebracht, sich auf häufigere Extremwetterereignisse wie zum Beispiel stärkere und länger anhaltende Hitzeperioden einzustellen.
An unvermeidbare Folgen des Klimawandels wird es spezifische Anpassungen (Adaptionen) geben müssen. Voraussetzung hierfür sind Kenntnisse über die Vulnerabilität der verschiedenen Umweltsektoren und Landschaftsräumen.
KlimLandRP ist ein interdisziplinäres Projekt mit modularem Aufbau. Die integrierte Stakeholderanalyse erweitert KlimLandRP zu einem transdisziplinären Projekt.
Die Projektziele werden auf der Basis von 5 Modulen verfolgt: für die Waldlandschaft das Modul Wald; für die Flächennutzung im Offenland (Landwirtschaft/Weinbau) das Modul Landwirtschaft; für den Arten-/Naturschutz das Modul Biodiversität; für die landschaftsbezogene Wasserhaushaltsmodellierung das Modul Wasser und für klimabedingte Veränderungen des Bodens/Standorts das Modul Boden. Die benötigten regionalen Klimaprojektionen werden durch das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht (LfU) bereitgestellt. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) steht dem Projekt als Kooperationspartner beratend zur Seite.
Das Modul Boden
Der Boden ist ein Hauptbestandteil terrestrischer Ökosysteme und erfüllt zentrale Funktionen für Mensch und Umwelt. Das Klima beeinflusst als bodenbildender Faktor nicht nur langfristig die Bodengenese, sondern zu jeder Zeit die Bodenfunktionen und -eigenschaften. Klimaänderungen wirken sich auf den Wasserhaushalt, den Stofftransport und den Stoffumsatz in Böden aus, wodurch alle natürlichen Bodenfunktionen betroffen sind. Auch wenn fachlicher Konsens über die grundsätzlichen Klimawirkungen auf Böden vorliegt, erschwert die Komplexität des Systems Boden mit seinen vielen internen Regelkreisen und Rückkopplungsmechanismen quantitative Voraussagen zu den Auswirkungen der Klimaänderungen auf die Böden.
Aus der Kernfrage nach den Auswirkungen des Klimawandels auf die Böden und deren Funktionen im Wald, auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie auf Brachen leiten sich die Forschungsfragen ab, die sich in den drei Arbeitsschwerpunkten des Moduls Boden widerspiegeln:
Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Erosionsgefährdung, den Bodenwasserhaushalt und den Humushaushalt?