Großmaßstäbige Karten zur Bodenerosionsgefährdung durch Wasser und Erweitertes Gewässernetz
Für parzellenscharfe Fragestellungen des Erosionsschutzes bedarf es einer großmaßstäbigen Kartengrundlage zur Erosionsempfindlichkeit der landwirtschaftlich genutzten Böden und über die voraussichtlichen Abflusswege im Zielmaßstab 1: 5.000.
Bereits im Jahr 2010 wurde die landwirtschaftliche Nutzfläche auf Ebene der Flurstücke durch das LGB nach dem Grad ihrer potenziellen Erosionsgefährdung durch Wasser gemäß der Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung klassifiziert. Bei der potenziellen Erosionsgefährdung werden die natürlichen Faktoren, die die Anfälligkeit des Standortes charakterisieren, berücksichtigt, nicht aber die Auswirkungen durch die Bodenbewirtschaftung (http://www.lgb-rlp.de/cross_compliance_erosion.html). Das entsprechende Kartenwerk ist die Grundlage für Direktzahlungen im Rahmen der EU-Agrarförderung.
Die nun vorliegenden Karten der Erosionsgefährdung bieten aufgrund ihrer höheren räumlichen Auflösung (5 x 5 m-Raster) sowie der Berücksichtigung von Hanglänge und Fruchtfolge eine wichtige Arbeitsgrundlage für die landwirtschaftliche Beratung, die Durchführung von Flurbereinigungsverfahren oder für Maßnahmen zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Die Methodik fußt auf der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG), die auch fachliche Grundlage der DIN 19708 ist.
Die Karten der Erosionsgefährdung werden durch abflusswirksame Tiefenlinien ergänzt, die Anschluss an das Gewässernetz haben und mit diesen das so genannte Erweiterte Gewässernetz bilden. Die genaue Lage, die räumliche Dichte und das Verteilungsmuster dieser Abflussbahnen für Oberflächenwasser sind von großem Interesse, da in diesen im Erosionsfall Bodenmaterial linienhaft transportiert und schließlich an Übertrittspunkten in die Gewässer oder auch in Siedlungsbereiche eingetragen werden kann.