Grundwasseroberfläche Rheinland-Pfalz
Die Grundwasseroberfläche bildet die obere Grenzfläche eines Grundwasserkörpers. Ihre Tiefenlage ist für viele Fragestellungen im Rahmen von Standortbewertungen wesentlich: Vorhaben im Tiefbau, Rohstoffgewinnung, Ökologie und Umwelt, …
Kenntnis über ihre Tiefenlage kann man punktuell an Grundwassermessstellen oder anderen geeigneten Grundwasseraufschlüssen erlangen. In der Fläche, vor allem landesweit, ist nur eine modellgestützte Näherung möglich. Für Rheinland-Pfalz geschieht dies derzeit durch Aufbau und Einsatz eines Grundwasserströmungsmodells. Dieses wird auf Mittelwerte der Grundwasserstände an ausgewählten Messstellen sowie auf mittlere Abflüsse der Pegel kalibriert. Grundlage bilden die langjährigen Messreihen der Gewässermessstationen des Landesamts für Umwelt. Der Modellaufbau und die Bewertung der Modellergebnisse ist nur mit Hilfe der langjährigen und landesweiten Kenntnis der hydrogeologischen Verhältnisse möglich.
Das LGB schließt mit dem Vorhaben an fachlich vergleichbare Projekte der Nachbar-länder Nord¬rhein-Westfalen und Saarland an.
Vermutlich können die Ergebnisse des Projekts auch im Rahmen der laufenden Wasserhaushaltsmodellierung des MUUEF genutzt werden.
Beschaffenheit natürlicher, ubiquitär überprägter Grundwässer
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Seit Inkrafttreten der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) wurden von den Staatlichen Geologischen Diensten Deutschlands (SGD) zahlreiche Grundlagen erarbeitet, die der Einhaltung der in der WRRL formulierten Ziele dienen.
Zusammen mit der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) begann in diesem Zusammenhang im Jahr 2005 die Ableitung sog. geogener Hintergrundwerte für die oberen Grundwasserleiter. Die Ergebnisse wurden mit den Staatlichen Geologischen Diensten veröffentlicht (BGR 2010, BGR & SGD 2009).
Mit den vorliegenden Untersuchungsergebnissen werden Hinweise gegeben, welche Wertebereiche für Stoffkonzentrationen des natürlichen, ubiquitär überprägten Grundwassers der oberen Grundwasserleiter in Rheinland-Pfalz zu erwarten sind. Der Einfluss, den die geochemischen Eigenschaften des Grundwasserleiters auf die Beschaffenheit des Grundwassers haben, wurde mittels der Zuordnung der Einzugsgebiete der beprobten Messpunkte zu den 32 hydrochemischen Einheiten berücksichtigt.
Interreg IV-Projekt GeORG - Geopotenziale des tieferen Untergrundes im Oberrheingraben
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Der Oberrheingraben verfügt auf Grund seiner geologischen Verhältnisse über eine Vielzahl an Geopotenzialen. Hierzu gehören insbesondere die Nutzungsmöglichkeiten für die Tiefe Geothermie (Erdwärme), Kohlenwasserstoffvorkommen, die Einlagerung (Sequestrie¬rung) von CO2, die Druckluftspeicherung sowie die Abschätzung geologi¬scher Risiken (z.B. induzierte Erdbeben).
Das Projekt begann im Oktober 2008. Zusammen mit den Projektpartnern aus Baden-Württemberg, aus Frankreich sowie aus der Schweiz wurde erstmals flächendeckend für diese Region, aufbauend auf einer aktualisierten und harmonisierten geologischen Grundlage, ein 3-D Untergrund- und ein 3-D Temperaturmodell konstruiert. Wesentliche Datengrundlage waren Bohrungen und seismische Profile, wobei letztere teilweise neu aufgearbeitet wurden. Aus den modelltechnischen Ergebnissen konnten anschließend eine Vielzahl an Informationen abgeleitet werden. Die Dokumentation der Ergebnisse sowie der Herangehensweise erfolgte in insgesamt vier Teilberichten. Diese stehen zusammen mit weiteren Informationen auf der Internet-Seite des Projektes bereit.
Länderübergreifendes Wasserversorgungs-konzept Südpfalz/Nordelsass 2008-2030
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Das Projekt ist Bestandteil der Sicherstellung einer nachhaltigen umweltverträglichen Wasserversorgung in dem grenzüberschreitenden Versorgungsgebiet Südpfalz/Nordelsass. Bereit gestellt wird das Trinkwasser durch den Zweckverband Bad Bergzabern / Wissembourg. Gefördert wird es vorwiegend aus dem tiefgelegenen „dritten Grundwasserleiter“ (UGWL), der sehr altes artesisch gespanntes Grundwasser führt.
Zur langfristigen Schonung dieses Grundwasservorkommens soll auch der „mitteltiefe zweite Grundwasserleiter“ (MGWL) für die Trinkwasssergewinnung insbesondere auch zur Abdeckung von Verbrauchsspitzen herangezogen werden.
Projektträger: Grenzüberschreitender örtlicher Zweckverband Wissembourg-Bad Bergzabern
Fachliche Durchführung durch die Länderübergreifende Arbeitgemeinschaft (LAG) mit:
- Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Neustadt (SGD)
- Landesamt für Geologie und Bergbau
- Service Géologique Regional Alsacce (SGAL-BRGM)
- Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsucht (LUWG)
Dieses Projekt wurde von der Europäischen Union kofinanziert – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung EFRE.
Projektbericht
Grundwasserbewirtschaftungskonzept 2030 – Raum Kaiserslautern
Im Zuge der Trockenperiode im Zeitraum der Jahre 2003 bis 2006 wurde die Grund-wasserbewirtschaftung mit den Grenzen ihrer damaligen Möglichkeiten konfrontiert.
Die lokalen Trinkwasserversorgungsunternehmen, die Technischen Werke Kaiserslautern Versorgungs-AG (heute Stadtwerke Kaiserslautern GmbH) und der Zweckver-band Wasserversorgung „Westpfalz“ haben zusammen mit den Wasserwirtschaftsbehörden, den beratenden Fachbehörden und Ingenieurbüros den Arbeitskreis „Grundwasserbewirtschaftungskonzept Kaiserslautern“ gebildet und das vorliegende Konzept erarbeitet.
Darin wurde erstmals der Raum Kaiserslautern mit seinen sechs großen Gewinnungsgebieten zusammenhängend betrachtet. Ausgehend von einer Bestandsanalyse, die vom Bewirtschaftungsraum über die Struktur der Wasserversorgung, Betrachtungen zu Bedarf und Dargebot reicht, wurde ein Konzept zur nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung vorgelegt.
Mitglieder des Arbeitskreises „Grundwasserbewirtschaftungskonzept Kaiserslautern“:
- Stadtwerke Kaiserslautern GmbH
- Zweckverband Wasserversorgung „Westpfalz“
- Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd – Regionalstelle Kaiserslautern
- Landesamt für Geologie und Bergbau
- Landesamt für Umwelt
- Stadt Kaiserslautern
- BCE Björnsen Beratende Ingenieure
- Peschla + Rochmes GmbH
Der Arbeitskreis ist eine dauerhafte Einrichtung und tauscht sich regelmäßig aus.
Hydrogeologische Übersichtskarte HÜK200
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Als Grundlage für die geologisch-hydrogeologische Beschreibung der Grundwasserkörper entsprechend der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU-WRRL) wurden unter Leitung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) von den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesländer hydrogeologische Übersichtskarten bestimmter Inhalte im Maßstab 1 : 200.000 erarbeitet.
Die Pflege und Weiterentwicklung erfolgt durch die BGR. Der bundesweite digitale Kartensatz ist auf der Internet-Seite der BGR zugänglich.