Bodenbewertung
Bei der Bodenbewertung werden die im Zuge der bodenkundlichen Landesaufnahme kartierten und analysierten Bodendaten nach bodenkundlichen Methoden ausgewertet. Die Methodendatenbank des Fachinformationssystems Boden (FISBO) bildet dabei den zentralen Kern. Hier werden alle Methoden beschrieben sowie die Berechnungsschritte dokumentiert und durchgeführt. Dadurch entstehen landesweit einheitliche und vergleichbare Bodenfunktionskarten. Die Ermittlung der bodenkundlichen Grunddaten, die Fortschreibung der Auswertungsmethoden für den vorsorgenden Bodenschutz und die Vermittlung des Standes der Technik an die Bodenschutzbehörden sind als Zuständigkeit des Landesamtes für Geologie und Bergbau in § 13, Absatz 4 des Landesbodenschutzgesetzes festgeschrieben.
Auf der Basis der Bodenflächendaten unterschiedlicher Maßstabsebenen werden Bodeneigenschafts- und Bodenfunktionskarten über die entsprechenden Mapserver-Anwendungen zur Verfügung gestellt. Beispiele sind:
- Erosionsgefährdung
- Bodenfunktionsbewertung
- Natürliches Ertragspotenzial
- Standorttypisierung für die Biotopentwicklung
- Wasserrückhaltevermögen
- Nitratrückhaltevermögen
- Auswaschungsgefährdung am Beispiel des Nitrats
- Grund-, stau- und hangnasse Böden
- Retentionsvermögen für Cadmium/Blei
- Puffervermögen für Säuren
- Böden als Archiv der Kultur- und Naturgeschichte
Die entsprechenden Methodendokumentationen stehen zum Download bereit.
Bodenkundliche und bodenschutzrelevante Beratung
- Stellungnahmen als Träger öffentlicher Belange
- Beratung anderer Fachbehörden
- Stellungnahmen zu Fragen der Eignung des Bodens für die Erdbestattung
- Beiträge für Raumordnung, Landesplanung und Landschaftsplanung
- Beiträge für Bodenordnungsverfahren
Bodenmonitoring
Zur Dokumentation des Ist-Zustandes der Böden des Landes und als Grundlage für spätere Ergänzungs- und Vergleichsuntersuchungen werden laufend Teilmengen aller bodenchemisch untersuchten Proben in die Bodenprobenbank eingelagert. Sie enthält gegenwärtig circa 14.500 Proben.
Im Jahr 2008 wurde das LGB durch das LUWG (heute LfU) mit der Einrichtung von 16 Bodendauerbeobachtungsflächen (BDF) beauftragt. Ziele sind die Beschreibung des aktuellen Zustandes der Böden, die langfristige Überwachung der Veränderungen von Böden und die Ableitung von Prognosen zukünftiger Entwicklungen. Die Statusbeprobung von Bodendauerbeobachtungsflächen in Rheinland-Pfalz wurde im Jahr 2012 abgeschlossen.