Vergleichbar zur oberflächennahen Geothermie kommen bei der mitteltiefen Geothermie in Rheinland-Pfalz im Wesentlichen Erdwärmesonden zum Einsatz. Aufgrund der größeren Erschließungstiefen kann ein deutlich höheres Temperaturniveau erschlossen werden, so dass der ansonsten übliche Einsatz von Wärmepumpen zur Anhebung des Temperaturniveaus gegebenenfalls entfallen kann.

Aufgrund des höheren Temperaturniveaus entfällt jedoch die Möglichkeit zur Kühlung. Sollen geothermische Anlagen zum Heizen und Kühlen eingesetzt werden, so bieten sich tiefendifferenzierte Anlagen an – mitteltiefe Sonden zum Wärmeentzug und oberflächennahe Sonden zum Kühlen.

Die mitteltiefe Geothermie ist in Rheinland-Pfalz an sehr vielen Standorten möglich. Insbesondere städtische Bereiche mit einer im Vergleich höheren Wärmebedarfsdichte erscheinen für mitteltiefe Erdwärmesonden durch den möglichen höheren Wärmeentzug bei gleichzeitig geringem Platzbedarf besonders geeignet.

Bisher wurden landesweit nur 3 Bohrungen zum Zweck der Erdwärmegewinnung im Bereich der mitteltiefen Geothermie niedergebracht. Sie erschließen den Tiefenbereich bis 1.500 m.

Die Erschließung von Erdwärme durch mitteltiefe Geothermie ist ein Schwerpunktthema unter anderem der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG. Sie bietet noch viel Entwicklungspotenzial, von der Bohrtechnik bis zur Anlagentechnik.

Die Mitteltiefe Geothermie erfordert grundsätzlich eine wasserrechtliche Erlaubnis. Die Bewertung erfolgt hierbei immer als Prüfung des Einzelfalls und in Anlehnung an den „Leitfaden zur Geothermie in Rheinland-Pfalz“. Weiterhin sind ein bergrechtlicher Betriebsplan und gegebenenfalls eine Bergbauberechtigung erforderlich.

Erstellungshilfe für eine Projektskizze zur Explorationsförderung des BMWK
Erstellungshilfe für eine Projektskizze zur Explorationsförderung des BMWK

Die Erkundung für die mitteltiefe und tiefe hydrothermale Geothermie wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Projekts „Warm-Up“ gefördert.

Hierfür wurde eine Kriterienliste zur Bewertung von geothermischen Projekten erarbeitet, mit der eine Einstufung der Förderanfragen im Rahmen der Explorationsförderung für die mitteltiefe und tiefe hydrothermale Geothermie erfolgen kann.

Neben allgemeinen Informationen zu den Voraussetzungen für die Förderfähigkeit eines Projektes zur Einreichung von Projektskizzen beinhaltet die sogenannte „Erstellungshilfe“ Ausführungen zum Inhalt einer Projektskizze und ihrer entsprechenden Bewertung.

Die bisherige Erstellungshilfe wurde mittlerweile neu bearbeitet. Die neue Version beinhaltet neben allgemeinen Informationen zu den Voraussetzungen für die Förderfähigkeit eines Projektes, Ausführungen zum Inhalt einer Projektskizze und ihrer entsprechenden Bewertung. In der jetzigen Version wurden Anpassungen zur besseren Verständlichkeit vorgenommen und insbesondere die Ausführungen zur Seismik präzisiert.

Zur besseren Handhabung der einzureichenden Informationen beim Antragsteller wurde darüber hinaus eine Anwendung im Excel-Format entwickelt, so dass die Antragstellung erleichtert wird.

Die zentrale Funktionsmailadresse dient zur erleichterten Einreichung von Projektvorschlägen beim Projektträger Jülich (PtJ).

Ansprechpartner
  • Storz, Roman

  • +49 6131 9254 310
  • E-Mail