
Hintergrundwerte der Böden von Rheinland-Pfalz

Die aktuelle Auswertung der Hintergrundwerte ist in dem Bericht "Hintergrundwerte der Böden von Rheinland-Pfalz" dokumentiert. Die dort in tabellarischer Form aufgeführten Werte lassen sich anhand von Substratgruppenkarten räumlich zuordnen. Diese sind, differenziert nach Oberboden, Unterboden und Untergrund im Mapserver des LGB eingebunden und können in einem weiten Maßstabsbereich dargestellt werden. Mittels Abfragen können die Werte für die jeweiligen Substrate dort direkt eingesehen werden.
Böden entstanden in Jahrtausenden durch das Zusammenwirken vielfältiger natürlicher Prozesse. Sie werden aber seit Jahrhunderten zunehmend auch durch menschliche Aktivitäten wie Bodennutzung und Stoffeinträge geprägt.
Bei den meisten anorganischen Stoffen bestimmt das Ausgangssubstrat der Bodenbildung maßgeblich den natürlichen (geogenen) Grundgehalt eines Bodens. Hinzu kommt eine anthropogene Komponente, wobei das Verhältnis von geogenem und anthropogenem Anteil elementspezifisch stark variiert.
Hintergrundwerte charakterisieren die typischen Hintergrundgehalte eines Stoffes oder einer Stoffgruppe im Boden. In Übereinstimmung mit der Verfahrensweise der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) werden als statistische Kenngrößen das 50. Perzentil (Median) und das 90. Perzentil herangezogen. Der Median stellt den mittleren Hintergrundgehalt, das 90. Perzentil die Obergrenze des typischen Hintergrundgehaltes dar.
Für die Ermittlung der Hintergrundgehalte darf der anthropogene Anteil nicht aus einer identifizierbaren Einzelquelle oder einer einzelnen Belastungsursache stammen. Vielmehr müssen sie diffus sein, d.h. sie müssen Folge allgemeiner großräumiger (ubiquitärer) und über längere Zeiträume erfolgten Stoffverteilungen sein. Vor der Berechnung von Hintergrundwerten wurden daher spezifisch belastete Böden aus den Daten entfernt.
Das Substrat ist das wichtigste Differenzierungskriterium für naturbedingte Gehalte anorganischer Stoffe. Die nächst tiefere Gliederungsebene sind die Horizontgruppen Oberboden, Unterboden und Untergrund. Sofern noch eine ausreichende Fallzahl besteht, wird die Gruppe der Oberbodenhorizonte weiter in Nutzungsklassen untergliedert.
Als Datenbasis zur räumlichen Verbreitung der Substratgruppen werden die Bodenflächendaten 1: 50.000 (BFD50) herangezogen. Die vorliegende Kartendarstellung basiert auf dem Hintergrundwertebericht (Fortschreibung 2022), dem Daten von mehr als 6000 untersuchten Böden zugrunde liegen. Diese stammen u.a. aus der Pilotstudie Bodenbelastungskataster und dem Folgeprojekt Bodenzustandsbericht, die zwischen 1996 und 2018 durchgeführt wurden. Die Beprobung in diesen Projekten umfasste in der Mehrheit die oberen 30 cm des Mineralbodens. Ergänzt wurde diese Datenbasis mit den Profilaufnahmen der bodenkundlichen Landesaufnahme, bei denen i.d.R. die vollständigen Bodenprofile aufgenommen und analysiert wurden.